Leitvorträge Informations-, Applikations- und Architekturmanagement sowie Diskussion

Viele Hochschulen klagen über Fachkräftemangel. Und eigentlich sind wir Hochschulen gut vernetzt. Trotzdem leisten wir uns oft eigene Lösungen, weil der an der Nachbarinstitution etablierte Prozess doch nicht ganz zu unseren speziellen Anforderungen passt (oder zu passen scheint).

(Wie) Kann da die digitale Transformation von Prozessen *hochschulübergreifend* funktionieren?

Anhand der konkreten Umsetzungserfahrungen von zwei prominenten Beispielen (Plattform für Inter*nationale Studierendenmobilität + ein europäisches Veranstaltungsverzeichnis) analysieren wir mögliche Hemmnisse und Erfolgsfaktoren und gehen dabei auch auf die Frage ein, wie wichtig nationale Standards und europäische Netzwerke für erfolgreich übertragbare Lösungen sein können.

Die Entwicklung der IT der letzten Dekade war maßgeblich geprägt von agilen Prinzipien der Softwareentwicklung und -Bereitstellung, begleitet von Begriffen wie Container, Microservices, DevOps usw. Hybride Betriebsmodelle in der Cloud haben viele Vorteile versprochen – jedoch oft nicht eingehalten. Aus Sicht des Architekturmanagements brachten die oben genannten Trends jedoch vor allem autonom arbeitende Teams, welche mit zentralen Architekturvorgaben nicht mehr erreicht wurden. In unerbittlicher Konsequenz haben daher die Komplexität der IT-Landschaften, die technologischen Abhängigkeiten und die technischen Schulden massiv zugenommen. Der aktuelle Ruf nach Homogenisierung und Kontrolle ist so absehbar wie auch notwendig. Im Vortrag zeigt der Autor, wie die Open Group mit neuen Standards auf die Herausforderungen reagiert. Daran angelehnt stellt er mit dem Higher Education Reference Model (HERM) einen auf Fähigkeiten basierten Ansatz vor, der von CAUDIT und UCISA entwickelt, speziell auf Hochschulen zugeschnitten ist.