Leitvorträge zu Nachhaltigkeit I und Diskussion

KI und Nachhaltigkeit passen zueinander. Denn mit KI können Prozesse, Produkte und Unternehmen nachhaltiger werden. Doch die passenden Anwendungen und Use Cases müssen in Forschung und Praxis erst noch gefunden und getestet werden. Besonders im Immobiliensektor liegen hier große Potenziale. Mit dem Prinzip des Federated Learning können bisherige Probleme bei der Datennutzung für mehr Nachhaltigkeit gelöst werden. In der Nutzung von digitalen Produkten und Anwendungen selbst liegt ebenfalls ein großes Einsatzfeld für Künstliche Intelligenz. Hier kommt es darauf an, die Nachhaltigkeit überhaupt messen zu können und sogenannte Rebound Effekte zu verhindern. Der Vortrag zeigt, wie Ergebnisse aus Forschung und Lehre konkret in Projekten in Unternehmen und Wirtschaft angewendet werden können und wie der Transfer von Hochschulen zu Unternehmen gelingen kann.

In Folge des hohen Energie- und Ressourcenverbrauchs der Digitalisierung und der Einsicht in die Grenzen von technologischen Effizienzsteigerungen wird in Forschung und Gesellschaft zunehmend das Konzept der „digitalen Suffizienz“ diskutiert. Damit sind Strategien gemeint, die darauf abzielen, das absolute Niveau des Ressourcen- und Energiebedarfs aus der Produktion oder Anwendung von digitalen Geräten direkt oder indirekt zu senken. Digitale Suffizienz kann entweder im Rahmen der Hardware- und Software-Gestaltung oder in Bezug auf individuelle Verhaltensweisen und ökonomische Rahmenbedingungen umgesetzt werden.

Der Vortrag von Dr. Maike Gossen erläutert das Konzept und seine Dimensionen und diskutiert mögliche Implikationen für den Hochschulkontext. Kann digitale Suffizienz zum Leitprinzip für Digitalisierungsprozesse von Hochschulen werden? Was bedeuten ein konsequenter Open-Source-Ansatz und ein suffizienz-orientierter Umgang mit Daten für Hochschulen? Diese und weitere Fragen werden im Vortrag adressiert und mit den Teilnehmenden diskutiert.