Leitvorträge Campus- und Content-Management mit KI sowie digitalisierte Personalplanung
Vorträge:
Integration von KI-Tools in die Campus-IT zur Unterstützung der Lehr- und Studienplanung
Bei der Umsetzung von Studienordnungen in Campus-Management-Systemen weichen die intuitiven Vorstellungen der Lehrenden oft von der späteren Abbildung in der IT ab. Im Projekt CAVAS+ wird eine Rationalisierung (im Sinne einer Bewusstmachung und Effizienzsteigerung) solcher Prozesse verfolgt. Ziel ist ein KI-basiertes Assistenzsystem, das bei der Erstellung, Validierung, Akkreditierung und Nutzung von Studienordnungen unterstützt. Fortgeschrittene KI-Tools könnten eine breite Palette von Geschäftsprozessen innerhalb der Planung des Lehrangebots und des individuellen Studienverlaufs unterstützen, wie sie im Higher Education Reference Model (HERM) identifiziert wurden. Damit kann die Konsistenz der Lehr- und Studienplanung mit den Studienordnungen verbessert und die Studienberatung unterstützt, d.h. die Studierbarkeit gefördert werden.
Unser symbolischer Ansatz wendet eine gemeinsame Semantik von natürlicher Sprache und abstrakter Logik an, die als Brücke zwischen der Rechtsnorm und dem Studienangebot dient. Der Vortrag erläutert das allgemeine Konzept, stellt die entwickelte IT-Architektur vor und präsentiert einzelne Werkzeuge sowie deren Integration in die bestehende IT-Infrastruktur auf dem Campus. Insbesondere werden die Erstellung von Studienordnungen und die Lehrplangestaltung vorgestellt. Abschließend werden die entstehenden Vorteile, die verbleibenden Herausforderungen und künftige Arbeiten skizziert.
Vortragende: Prof. Dr.-Ing. habil. Ulrike Lucke
KI-gestützte Studienplanung und Kohortenverfolgung – Über die Analyse von Studienverläufen
Während Prüfungsordnungen in der Regel einen exemplarischen Studienplan angeben, der ein empfohlenes Studium in Regelstudienzeit darstellt, ist dieser Vorschlag oft nicht für alle Studierenden geeignet. Akademische Hürden, wie das Nicht-Bestehen eines Moduls im vorgesehenen Semester, oder private Umstände, wie Nebenjob oder familiäre Verpflichtungen, können Verschiebungen und Verlängerungen im Studienplan bewirken. Dies führt zu vielen individuellen Studienverlaufsplänen, anhand derer Studierende ihr Studium durchführen und abschließen. Unter Einsatz moderner KI-Technologien können die von Studierenden eingeschlagenen "Pfade" analysiert werden, um sowohl oft gewählte, als auch erfolgreiche und problematische Pfade zu identifizieren. Diese Einsichten können dann genutzt werden, um Studierende in ihrer Studienplanung zu unterstützen und individuelle Pläne zu erstellen, die sie unter Berücksichtigung ihrer akademischen und privaten Rahmenbedingungen bestmöglich zu einem erfolgreichen Abschluss führen können. Des Weiteren können die Ergebnisse von Studienverlaufsanalysen und der Kohortenverfolgung zur evidenzbasierten Weiterentwicklung und Gestaltung von Studiengängen verwendet werden. In diesem Vortrag werden die Herausforderungen und Probleme im Umgang mit Studienverlaufsdaten thematisiert und aktuelle Ergebnisse aus einem Forschungsprojekt zum Einsatz von KI in der Studienverlaufsplanung präsentiert.
Vortragende: Sven Judel, Dr. René Röpke
Automatisierte Übersetzung von Websites mit KI-Unterstützung – Vereinfachung bei der Internationalisierung der Hochschulen
Forschung und Lehre werden immer internationaler, und das betrifft auch Studierende und Studieninteressierte. Die Websites der meisten Hochschulen können bislang nicht ohne erheblichen Personal- und Ressourcenaufwand mehrsprachig aktuell gehalten werden. Hier kommt der smarte Einsatz von KI ins Spiel. Jörg Oswald und Jennifer Blum von der Mannheimer Onlineagentur Brain Appeal demonstrieren, wie umfangreiche Hochschul-Websites automatisch in mehr als 30 Sprachen übersetzt werden können. Sie zeigen auf, wie dabei eine hohe Qualität der Übersetzungen mit zentralen Glossaren gewährleistet wird und wie die Hochschulkommunikation trotz Automation die Kontrolle behält.
Vortragende: Jörg Oswald, Jennifer Blum
Personal- und Budgetplanung konsequent digital – Erfahrungen aus der Bergischen Universität Wuppertal
Die Bergische Universität Wuppertal hat vor einigen Jahren ein zentrales Tool zur Personal- und Budgetplanung eingeführt, um dem steigenden administrativen Aufwand der komplexer werdenden Mittelbewirtschaftung entgegenzuwirken und sowohl die Verwaltung als auch die Fakultäten und Zentralen Einrichtungen bei der Personalplanung im Spannungsdreieck von Finanzierungsquelle, Stellenmantel und Kapazität zu unterstützen. Zunächst wurden die Planungsprozesse für Hilfskraft-Verträge eingeführt. Mit der vollständigen Digitalisierung des Prozesses vom Planungsbeginn bis zum Einstellungsvertrag konnten die Durchlaufzeiten extrem verkürzt werden. Lehraufträge werden ebenfalls seit 2 Jahren toolgestützt geplant und angebahnt. Umfinanzierungen aller Vertragsarten sind über PBP möglich und für die Planung von Drittmittelprojekten kann eine Vorkalkulation erstellt werden. Die gemeinsame Sicht aller Beteiligten auf eine einheitliche Datenbasis hat die Prozesse rund um die Mittelbewirtschaftung vereinfacht und beschleunigt. Anhand von Beispielen wird gezeigt, wie das Tool bei der Bergischen Universität genutzt wird und welche Erfahrungen seit der Einführung damit gemacht wurden.
Vortragende: Anneke Schulz, Angelique Schneller